Gebrauchtwagenmarkt 07.2021
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DAT-news 08.21
7. August 2021
Gebrauchtwagenmarkt im Juli 2021
Der Gebrauchtwagenmarkt hat sich im zweiten Corona-Jahr aus Sicht des Handels erneut als verlässlich erwiesen.
Im Juli wechselten laut KBA 619.633 Gebrauchtwagen den Besitzer. Das sind mit -17 Prozent deutlich weniger als im Rekord-Juli 2020, als der Gebrauchtwagenmarkt mit knapp 750.00 Einheiten durch die Decke ging. Kumuliert wurden in den ersten sieben Monaten des Jahres 2021 3.985.859 Gebrauchtwagen beim KBA registriert – das waren 0,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Der Gebrauchtwagenmarkt hat sich im zweiten Corona-Jahr aus Sicht des Handels und im Gegensatz zum Neuwagenmarkt erneut als sehr verlässlich erwiesen. Die steigende Bedeutung des Automobils bei gleichzeitiger Verknappung des Markts und Lieferschwierigkeiten bei Neuwagen haben die Nachfrage nach Fahrzeugen aus Vorbesitz stark beflügelt.
Ein wesentlicher und wichtiger Faktor bei allen Gebrauchtwagen-Anschaffungen ist die Finanzierung.
Die Bedeutung des passenden Finanzierungsangebots ist laut DAT-Report 2021 als Pkw-Kaufkriterium wichtiger geworden, und auch bei den Gründen für die Wahl des Händlers nannten die Käufer beim Markenhandel die Finanzierung deutlich häufiger unter den drei wichtigsten Kriterien. Insofern war der Markenhandel erneut ein erfolgreicher Anbieter von Finanzdienstleistungen im Jahr 2020. Wer seinen Gebrauchtwagen dort erworben hatte (immerhin knapp die Hälfte aller Gebrauchtwagenkäufer) und beim Kauf eine Finanzierung gewählt hat, der nutzte in hohem Maße die Angebote des Händlers und dessen kooperierender Bank: Drei Viertel bestätigten, dass beim Kauf die Finanzierung des Fahrzeugs über den Händler bzw. dessen Bank erfolgt ist.
Aus dem DAT-Report 2021 geht ebenfalls hervor, dass der Anteil der Finanzierungen an allen Gebrauchtwagenkäufen deutlich gestiegen ist: Erstmals in der Geschichte des DAT-Reports waren über die Hälfte aller Gebrauchtwagen finanziert. Dies ist eine Steigerung von 14 Prozentpunkten gegenüber 2019.
Andersherum betrachtet, heißt dies: weniger als die Hälfte aller GW-Käufer konnten oder wollten den Kauf aus eigenen Mitteln stemmen. Die Gründe sind vielfältig, aber im Kern war mit Sicherheit das nach wie vor niedrige Zinsniveau ausschlaggebend.
Das spiegelt sich auch in den Ergebnissen der folgenden Frage wider: „Wurde Ihr Wagen - ganz oder teilweise - durch einen Kredit einer Bank oder Sparkasse oder durch einen Händler finanziert?“ Denn rekordverdächtige 11 Prozent nahmen eine Vollfinanzierung in Anspruch, 44 Prozent hatten ihren Wagen teilweise finanziert. Vergleicht man diese beiden Zahlen mit den Ergebnissen von vor fünf Jahren, erkennt man diese starke Steigerung: 2016 finanzierten 41 Prozent ihr Fahrzeug, davon waren 4 Prozent Vollfinanzierer, 37 Prozent Teilfinanzierer.
Quelle: DAT